Programm

Stimmung bis in die Nacht hinein

Rockkonzert: Begeisternde Eröffnung der Freiluft-Saison auf dem Mittershäuser Sportplatz beim „Kutsch-Open-Air“ MITTERSHAUSEN. Für die Fans gepflegter Freiluft-Unterhaltung war der Auftakt zur Open-Air-Saison der Lindenfelser Bar und Diskothek „Kutsch“ am Samstagabend alles andere als eine „Endstation“, auch wenn die gleichnamige Odenwälder Band den Abend eröffnete. Die vier Musiker aus der Region setzten mit Understatement auf spaßigen Rock gepaart mit großem Unterhaltungswert. So begeisterten sie die ersten Gäste auf dem Sportplatz in Mittershausen. Die Musiker sind dafür bekannt, dass sie sich nicht allzu ernst nehmen und dem Publikum auch optisch eine witzige Bühnenshow bieten. So präsentierten die Musiker ihr Programm aus klassischen Rock- und Metal-Songs im Schottenrock, mit Cowboyhut oder Zylinder. Nicht auf der Hauptbühne des Abends, sondern unter der zur Seite geöffneten Überdachung des Sportplatzes spielte „Endstation“. Das trug dazu bei, dass der Auftakt zum Kutsch-Open-Air zu einem intensiven und klanggewaltigen Hörerlebnis wurde. Die Musiker von Endstation sahen sich durch die Gunst ihrer Fans bestätigt und bekannten: „Solange uns keiner von der Bühne schmeißt, spielen wir hier weiter“. Dennoch war gegen 20 Uhr die Zeit gekommen, das Feld zu räumen und die Gäste in Richtung der Hauptbühne zu treiben. Dort empfingen sie die sieben Musiker von „Backbone“. „Backbone“, die mit äußerst vielseitigem musikalischen Programm und den Sängern Steffen und André energiegeladene Frontmänner aufwarten konnten, heizten dem Publikum weiter ein. Mit Songs der britischen Band Iron Maiden, von den Ärzten oder Cross-Over-Stücken aus den vergangenen Jahrzehnten bildeten „Backbone“ einen der Höhepunkte des Open-Airs. Die Band war auch nicht zum ersten Mal auf einem der Kutsch-Open-Airs vertreten, sondern kennt die besondere Atmosphäre bereits. Entsprechend intensiv bemühten sie sich, die Gäste zum Mitmachen zu bewegen. Als sich dann die Sonne über dem Sportplatz senkte, füllte sich auch der Raum vor der Bühne zunehmend. Dennoch nutzten viele Besucher die Gelegenheit, das weiträumige Gelände zum Plausch am Rande oder im eigentlichen Sinne als Fußballplatz zu nutzen, da auch einige Familien mit Kindern zum Open-Air gekommen waren. Damit wurde die Veranstaltung vielen Bedürfnissen gerecht, von denen der eingefleischten Metal-Fans bis hin zur Familienunterhaltung. Die Jungs von „Backbone“, die sich um einen intensiven Kontakt zum Publikum bemühten, standen eine Stunde auf der Hauptbühne und verabschiedeten sich mit einem rockigen Medley klassischer Partyhits. Ähnlich wie die Musiker wollten auch die Gäste hoch hinaus und beobachteten das Geschehen teilweise von einer Stehleiter aus, was Frontmann Steffen amüsiert kommentierte. „Mir ist kalt, so kalt“, wie einer der Songs verkündete, traf definitiv nicht auf die Stimmung zu, die im Publikum herrschte. Danach verlagerte sich das Geschehen des Open-Airs, zu dem nun immer mehr Besucher aus dem Tal strömten und die Parkplätze rund um das Festivalgelände füllten, auf die Nebenbühne unter dem Hallendach. Dort, wo der Sound brachial und der Kontakt zu den Bands noch intensiver war, standen „Choking Flipper“, ehemals „Third Aid“ auf der Bühne. Die vier Musiker aus Reichelsheim und Lindenfels haben sich dem Punk verschrieben und stellten das am Samstagabend auch akustisch eindrucksvoll unter Beweis. Auch wenn die Nacht bereits hereingebrochen war, hatte der Abend noch mehr Beschleunigung und Begeisterung im Programm. Nach „Choking Flipper“ folgten „AB/CD“ und „Cherokee“. Die Musiker von „AB/CD“, die aus der Region Frankfurt-Aschaffenburg stammen und den Bandnamen als Aschaffenburger Kennzeichen auch an ihrem Auto verewigt haben, coverten Songs von „AC/DC“ auf gewohnt hohem Niveau. Die Band, die in den neunziger Jahren entstand und seither durch Klubs, Hallen oder Open-airs in Deutschland touren, stellten selbst den treuesten „AC/DC“-Fan mit ihrer Show zufrieden. So wie „AC/DC“ für temporeiche, harte und melodische Nummern stehen, haben sich auch „AB/CD“ einen Namen gemacht, dem sie bei ihrem Auftritt in Mittershausen gerecht wurden. Abschluss des langen Open-Air-Abends, der sich bis in die Nacht hineinzog, war die aus Nordbayern stammende Metalband „Cherokee“. Auch „Cherokee“ hat sich den Ikonen und Legenden der Rock- und Metalszene verschrieben. Darüber hinaus beeindrucken die Musiker mit Showelementen und Maskerade, die den Genuss der Musik noch unterstreichen. Das galt auch für ihr Gastspiel , mit dem sich ein gelungenes Open-Air der „Kutsch“ zu Ende neigte. Noch zwei ähnliche Open-Air-Termine stehen den Fans jedoch bevor. Einmal am 21. Juni im Schwimmbad Lindenfels, unter anderem mit „Lanzer“ und „F.U.E.L“ und am 19. Juli auf der Burg Lindenfels. Auch von diesen musikalischen Events werden die Fans der „Kutsch“ und die Rock- und Metalgemeinde wieder zahlreich Gebrauch machen. Marc Levasier 19.5.2008